Beschreibung
Hebamme ist die Berufsbezeichnung für Frauen, die als Geburtshelferin während der Schwangerschaft, der Geburt, während des Wochenbetts und auch noch später die Schwangeren bzw. Wöchnerinnen beraten und betreuen.
Hebammen in Ringelsdorf • Geschichte der Hebammen
Hebamme |
Von |
Bis |
Gartl Katharina (von Absdorf) |
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1800 |
Pokorni Anna |
1801 |
1805 |
Doschek Marina |
1806 |
1814 |
Doschkin Mariana |
1815 |
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Kraitschirin Anna (Ringelsdorf) |
1816 |
1819 |
Rzihin Marina (Häuslerin, Ringelsdorf) |
1820 |
1823 |
Riha Mariana |
1825 |
1830 |
Schinkowitsch Katharina |
1831 |
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Quelle: Taufmatrikel Ringelsdorf (Signatur: 01,2,3-01)
Im Mittelalter
Ende des 11. Jahrhunderts schreibt eine Ärztin eine Abhandlung über Frauenheilkunde: Passionibus Mulierum Curandorum. Im europäischen Mittelalter wurden Hebammen vermehrt verpflichtet, moraltheologische Anforderungen zu erfüllen. Sie hatten die Pflicht, alle Neugeborenen persönlich zur Taufe zu bringen und im Fall eines Kindstodes unter der Geburt die Nottaufe vorzunehmen. Wurden sie zu einer ledigen Gebärenden gerufen, mussten sie die Abstammung des Neugeborenen ausforschen und melden. Holten sie ein behindertes Kind zur Welt, hatten sie die Mutter anzuzeigen. Ab 1310 wurde die Hebamme von der Kirche zur Taufe und per Eid zu einem christlichen Lebenswandel verpflichtet. Mit dem gleichen Eid verzichteten sie auf magische aber auch auf die Vergabe abtreibender Mittel. Dafür durften sie sowohl Tauf- als auch Sterbesakramente spenden. 14. Jahrhundert Hebammeneide belegt, die der Verpflichtung gewerblicher Hebammen dienten.
17. – 19. Jahrhundert
1608 veröffentlichte die französische Hebamme Marie Louise Bourgeois ein Lehrbuch zur Geburtshilfe (Hebammenbuch), das sie gegen ihre männlichen Ärztekollegen verteidigen musste. Durch die wissenschaftliche Dokumentation der Methodik ihres Berufsstands bereitete sie so den Weg der Geburtshilfe aus dem Mittelalter in die Neuzeit.
1690 veröffentlichte Justine Siegemundin ein Hebammenbuch mit dem Titel Die Kgl. Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehemutter. In diesem ersten deutschen Lehrbuch für Hebammen beschrieb beschrieb sie alle unnormalen Geburtslagen und zeigte Lösungen auf. Sie erfand den „gedoppelten Handgriff“, mit dem bei einer Querlage des Kindes die Geburt ermöglicht wird. Berühmt ist die Beschreibung und bildliche Darstellung der inneren Wendung des Kindes mit Hilfe einer Schlinge.
Insbesondere in ländlichen Gebieten mangelte es noch im späten 18. Jahrhundert an qualifizierten Hebammen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hebamme, Stand: 15.02.2018
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